Am 27. Juli wurde der monatliche, evangelische Gottesdienst im Seniorenheim St. Hedwig kurzerhand in den Garten verlegt. Das Wetter spielte mit, und so konnten zahlreiche Bewohner*innen mitfeiern, singen und beten. Die Freude war groß, denn aufgrund der einschränkenden Hygieneregeln war in letzter Zeit Gottesdienst in größerem Umfang leider nicht möglich.
Diakonin Claudia Grunwald hatte Sonnenblumen mitgebracht. Spontan könnte man meinen, die Sonnenblume gab es bei uns schon immer. Tatsächlich wurde Samen der wilden Sonnenblume erst 1552 von spanischen Seefahrern aus Amerika nach Europa gebracht. Bei den Inkas wurde die Sonnenblume als Abbild ihres Gottes verehrt.
In ihrer Ansprache kam Diakonin Grunwald dem Geheimnis der Sonnenblume auf die Spur. Die Sonnenblume, die als Besonderheit selbst an Regentagen ihre Blüte weit geöffnet der im Osten aufgehenden Sonne zuwendet. So warten auch wir jeden Tag auf die aufgehende Sonne, das Licht und die immer neu gewährte Liebe Gottes, die den Menschen an hellen Tagen und ebenso in dunklen Stunden gilt. Solche Gedanken geben Trost in diesen Tagen, geprägt von Starkregen, von Überschwemmungen und Erdrutschen in Deutschland, in denen Medien von wieder steigenden Corona-Zahlen, Flucht und Vertreibung berichten. Als sichtbare Erinnerung an Gottes Zusage „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt“ (Mt 25) überreichte Diakonin Grunwald am Ende einen Strauß Sonnenblumen an die Pfleger*innen mit der Bitte, die Blumen in den einzelnen Stockwerken zu verteilen. Mögen sie dort recht lange stehen als Zeichen für Zuversicht und das Vertrauen auf Gott.