Eine außergewöhnliche und sehr bewegte Kinderbibelwoche!
Lange haben Diakonin Claudia Grunwald und Gemeindereferentin Roswitha Hofmann überlegt, ob man trotz Corona solch eine Veranstaltung organisieren kann. Doch gerade wegen Corona erschien es umso wichtiger, Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, etwas Schönes zu erleben, sich zu begegnen und sich zu bewegen. Und Bewegung gab es genug!
Zahlreiche jugendliche Mitarbeiter*innen trafen sich bereits vor den Sommerferien, um Weggeschichten aus der Bibel auszuwählen und zu überlegen, wie sie sie Kindern ab dem Vorschulalter mit Spannung und Freude nahebringen können. So entwickelte sich ein gut durchdachter Plan für die vier Tage vom 1. bis zum 4. September:
Jeden Tag unterwegs zu einer anderen Kirche!
Alle angemeldeten Kinder bekommen am Morgen einen Brief in den Briefkasten mit der Information, in welche Kirche sie heute kommen sollen. Vormittags werden sie dort von den Mitarbeiter*innen erwartet, die ihnen eine biblische Weg-Geschichte präsentieren, mit ihnen spielen und rätseln. Ausgerüstet mit einer KiBiWo-Action-Tüte werden die Jungen und Mädchen wieder entlassen und können sich mit dem Inhalt der Tüte den Tag über beschäftigen: Die Geschichte zum Nachlesen (für größere Teilnehmer*innen auch in Englisch), Ausmalbilder, Bibelrätsel, ein kleines Spielzeug, eine kleine Bastelei und etwas Proviant für den Weg. Am Nachmittag bringen die Kinder ihre Werke wieder zur Kirche, dürfen von ihren Erlebnissen erzählen und noch einige Zeit draußen Spaß und Spiel erleben. Mit einem persönlichen Segen werden sie in den Abend verabschiedet.
Immer wieder etwas Neues!
So vergingen die Tage für die 50 Kinder und Jugendlichen in der Vitus-Kirche, in der Kuratie und in der Christuskirche und um die Kirchen herum wie im Flug, weil es jeden Tag neue Überraschungen gab. Z. B. eine Geschichte, bei der Hirten und Könige mitwirkten, ein Spiel mit fetziger Musik, ein Foto-Shooting in einer Arche und sogar einen leibhaftigen barmherziger Samariter, als Jakob den Notfallrucksack der Wasserwacht vorstellte und zeigte, wie man sich einen Verband richtig anlegt.
Gottes Zusage für den weiteren Weg!
Höhepunkt war die Abschlussandacht am Freitagnachmittag, zu der auch die Eltern und Geschwister eingeladen waren und sich mit Abstand und auf einer Decke an der Terrasse der Christuskirche versammelten. Hier durfte jedes Kind und jeder Jugendliche sich einen persönlichen Schulterbeutel packen mit vielen Erinnerungen an die Woche und mit allem, was man für das Unterwegssein brauchen kann:
Als erstes die Zusage Gottes: „Ich gehe mit dir und will dich segnen!“ (Gen 26,24b) Dass man sich auf dieses Versprechen verlassen kann, erfuhren die Israeliten, die als Sklaven in Ägypten leben mussten und auf wundersame Weise von Moses durch das Schilfmeer und die Wüste in die Freiheit geführt wurden. Ein kleines Kärtchen soll daran erinnern.
Die Geschichte vom zweiten Tag erzählte von mehreren, die unterwegs waren: Maria und Josef, die Hirten, die Weisen aus dem Morgenland, die einem Stern folgten; und schließlich Gott selbst, der sich auf den Weg zu den Menschen macht als kleines Kind namens Jesus. Nicht alle werden willkommen geheißen, und so soll ein kleiner Stern darauf aufmerksam machen, dass auch heute Menschen unterwegs sind, die eine Herberge, eine Heimat suchen und darauf hoffen, dass Licht ihre Dunkelheit erhellt - vielleicht durch uns.
Um ein großes Versprechen Gottes ging es auch am dritten Tag, als die Geschichte von der Arche Noachs im Mittelpunkt stand. Die Menschen waren verantwortungslos und böse geworden und deshalb wollte Gott mit Noacheinen Neuanfang machen. Noach durfte sich mit seiner Familie und vielen Tieren auf der Arche trotz des großen Regens sicher fühlen. Ihm und uns gilt die Zusage: „Ich schließe einen Bund mit Euch für alle Zeiten. Immer wenn Ihr einen Bogen am Himmel seht, dann denkt daran!“ (Gen 9). Dass jedes Kind ein Foto geschenkt bekam, auf dem man es mit seinen Kuscheltieren in der Arche sitzen sieht, war eine besonders schöne Überraschung.
Was ist zu tun, wenn jemand Hilfe braucht? Die Antwort darauf wusste jedes Kind, als am vierten Tag das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter erzählt wurde. Deshalb war klar: Wir alle können helfen, wir alle können kleine oder große Samariter sein, wenn wir gebraucht werden. Gut, wenn man da eine kleine Pflasterbox mit Fischmuster bei sich hat!
Auch Kinder, die unter Not, Krieg oder Krankheit leiden, wurden im Gottesdienst nicht vergessen. Für sie wurde Fürbitte gehalten und das Vater Unser gebetet; die Kollekte kommt der Kindernothilfe zugute.
Der Segen für alle und das Lied „Vom Anfang bis zum Ende“ rundeten die vier biblischen Erzählungen und vielen wertvollen Erfahrungen ab, sodass sich alle fröhlich und zufrieden voneinander verabschieden konnten.
Ein riesengroßes Dankeschön zum Schluss!
Nach so einer erlebnisreichen Woche gibt es viel zu danken: Den Kindern fürs Mitmachen, den Jugendlichen für die engagierte und kreative Vorbereitung und Mitarbeit, den Eltern, die angemeldet und unterstützt haben und allen, die zum Abschluss-Gottesdienst gekommen sind, auch den Musiker*innen und den Beteiligten im Vorder- wie im Hintergrund. Dass die Kinder im nächsten Jahr gerne wieder dabei sein werden, kann man sich vorstellen! Dass die meisten Jugendlichen bereits jetzt ihre Mitarbeit für nächstes Jahr zugesagt haben, ist super! Und dass die Organisatorinnen für diese gelungene Woche trotz aller Corona-Auflagen dankbar sind, steht fest! Die KiBiWo 2021 kann also kommen!
Roswitha Hofmann