Gottesdienst frei Haus, so war es für Sonntag, den 26. April 2020, als ein ganz besonderes Angebot angekündigt. Mitglieder des Jugendausschuss unserer Kirchengemeinde und weitere Jugendliche hatten einen„Gottesdienst frei Haus“ vorbereitet, und wir alle, Groß und Klein, waren eingeladen mitzufeiern, denn in diesem Jahr steht die Weitergabe des Glaubens zwischen den Generationen im Mittelpunkt.
Haben Sie, habt ihr die Möglichkeit genutzt, diesen Gottesdienst frei Haus
mitzufeiern, in einer Zeit mit Corona, d.h. keine Gottesdienste in den Kirchen, keine Versammlungen, wenig unmittelbare Kontakte, zuhause bleiben oder einkaufen mit Mundschutz? Es sind schon besondere Zeiten, aber ... unsere Jugendlichen haben sich etwas Besonderes einfallen lassen, auch in diesen außergewöhnlichen Zeiten präsent zu sein, sich mit der Gemeinde auszutauschen.
Haben Sie, habt ihr das Mitmach-Päckchen angefordert, vielleicht weil ihr davon hier auf der Homepage davon erfahren habt? Habt ihr das Einladungsvideo aus unserer Christuskirche gesehen? Habt ihr zufällig davon erfahren, oder habt ihr den besonderen Gottesdienst mit gestaltet und seit gespannt auf die Resonanz?
Als ich meinen Postkasten leerte, fand ich unter vielen Briefen, Reklame und Veitshöchheimblättchen mein Mitmach-Päckchen. Ich wusste sofort es war meins, da mein Name darauf stand, ich war persönlich eingeladen mitzumachen. Mein erster Gedanke war, - geleitet von Neugier - das Päckchen sofort zu öffnen. Ich tat es dann aber nicht, sondern beschloss damit bis Sonntag zu warten. Es sollte ja gemeinsam Gottesdienst gefeiert werden!
Am Sonntag, nach dem Frühstück, öffnete ich das Päckchen, viele Dinge waren darin. Ich folgte der Empfehlung mir einen Platz herzurichten, eine Kerze, Gesangbuch, Blume ... . Beim Herrichten dachte ich unwillkürlich an die Zeit vor einem Gottesdienst, die Geindemitglieder, Frau Grunwald, Pfarrer Wolfrum, Webers und an die Gespräche über dies und das. Ich überlegte auch, mit wem feiere ich jetzt Gottesdienst, wer sitzt jetzt auch am Tisch und bereitet sich vor. Mir fiel auch sogleich die Bibelstelle Matthäus 18, 20 ein wo es heißt „20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Nun las ich in dem Heftchen aus dem Mitmachen-Päckchen. Gebete, Lieder, Gedanken, Fragen, die zum Mitmachen auffordern. Manche Dinge wusste ich sofort, bei anderen überlegte ich schon etwas länger, bevor ich mich entscheiden, etwas eintragen konnte. Einiges ließ mich auch abschweifen, freien Lauf für meine Gedanken. Aber auch das tat gut, nachdenken über gelesenes.
Beim „Vater unser“ angekommen horchte ich unvermittelt auf, ob ich wohl Glocken hören könnte!
Ich war am Ende des Heftchens angekommen, mein persönlicher Gottesdienst war zu Ende. Waren die Anderen wohl auch schon fertig? Welche Gedanken hatten die Anderen, ist jeder bis zum Ende gekommen, wieviele haben mitgemacht? Als ich diese Zeilen schrieb, lutschte ich gerade das Bonbon aus dem Paket, wenn ich zukünftig mit dem Bleistift schreibe, gehen meine Gedanken auch zurück. An dieser Stelle besten Dank an das Vorbereitungsteam an Paul, Bastian, Bastian, Lisa, Doris, Bernhard, Daniela, Annette, Simone, Charlotte, Hanne, Anke, Jakob, Hannah, Jens, Isabella, Bettina und die Begleitung durch unsere Diakonin Grunwald.
Ach da war ja noch etwas ... die Samenmurmel. Ich pflanze sie an eine Stelle, die ich im Auge behalten werde, hoffe, dass der „Mitmachsamen“ aufgeht. Wenn es blüht, denke ich sicher zurück, denke zurück an den Gottesdienst frei Haus.