Im Frühjahr mussten alle Konfirmationen wegen Corona ausfallen. Es war seinerzeit nicht absehbar, wann und in welcher Form Konfirmationen in diesem Jahr überhaupt möglich sind. Nachdem ein Weg gefunden wurde, trotz der aktuell geltenden Auflagen Konfirmation mit Abstand feiern zu können, fanden diese am Wochenende 3./4. Oktober in unserer Christuskirche statt. Nicht jeder Familienangehörige konnte oder wollte in der besonderen Situation zu den Feierlichkeiten anreisen. So schnell werden die Konfis diesen Tag wohl nicht vergessen - wer kann schon sagen, er sei am Tag der Deutschen Einheit oder am Erntedankfest konfirmiert worden. Statt in 2 Gottesdiensten wurde die Konfirmation dieses Jahr in 6 Gottesdiensten durchgeführt.
Ein Kraftakt für unsere Diakonin Claudia Grunwald, die im Vorfeld alles geplant und vorbereitet hatte, Organisten, Zuordnung der Familien auf die Gottesdienste, stellen der Stühle mit dem richtigen Abstand gemäß Hygienekonzept für jeden einzelnen Gottesdienst, Zeit für Grußworte von Kirchenvortstand und Jugendausschuss, Vorbereitung der unterschiedlichen Gottesdienste zugeschnitten auf die jeweiligen Konfis. So konnten letztendlich doch mehr Familienmitglieder als ursprünglich befürchtet die Konfis begleiten. 16 Konfirmandinnen und Konfirmanden gaben so ihr „Ja“ zu Gott und zu unserer Kirchengemeinde.
Die Konfirmation hat in ihrer geschichtlichen Entwicklung vier Bedeutungen bekommen:
- die persönliche Bestätigung der Taufe und damit das bewusste „Ja“ zum christlichen Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit.
- Abschluss der kirchlichen Unterrichtung
- Zulassung zum Abendmahl (wenn das nicht durch Beschluss des Kirchenvorstands schon vorher möglich ist)
- Eintritt ins kirchliche Erwachsenenleben
Die Konfirmation wird generell im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen, in dem die Konfirmand*en ihren Glauben öffentlich bekräftigen. Damit wird an ihre Taufe als Kind angeknüpft, bei der Eltern und Paten stellvertretend für sie den Glauben bekannt haben.
Die Konfirmand*en empfangen den Segen durch Handauflegung sowie einen biblischen Konfirmationsspruch, der sie weiter durch ihr Leben begleiten soll. Seit in einigen evangelischen Landeskirchen das Kinderabendmahl eingeführt wurde (wie bei uns in der Christuskirche), verliert diese Zulassung zum Abendmahl jedoch zunehmend an Bedeutung. Das eigene „Ja“ zum Glauben gewinnt dafür an Gewicht.
Diakonin Grunwald hatte einen Konfirmationspsalm mit den jeweiligen Konfirmationssprüchen zusammengestellt. Die Segnung unserer Konfis erfolgte auch unter Coronabedingungen und wird den Beteiligten in besonderer Erinnerung bleiben. Um Abstand halten zu können und Ansteckungen zu vermeiden, legten von den Konfis ausgewählte Familienmitglieder während der Segnung durch Diakonin Grunwald die Hände auf die Schultern ihrer Konfis und hatten dadurch wesentlichen Anteil an der Konfirmation. Anschließend erhielt jeder Konfi einen Kreuzanhänger mit dem jeweiligen Konfirmationsspruch auf der Rückseite. Auch die Konfirmationsurkunden gab es nach dem Gottesdienst, mit einem Bild vom Wiedereröffnungsgottesdienst zu dem die Konfirmanden Papierflieger gebastelt hatten. Nach dem Gottesdienst wurden Bilder fürs Familienalbum gemacht, auch hier mit Abstand. Am Ende waren sich alle einig, trotz der einzuhaltenden Coronabestimmungen waren es würdige Konfirmationsgottesdienste im Familienkreis, vielleicht auch gerade deshalb, weil sie im kleinen Kreise stattfinden mussten.
Wir alle hoffen, dass für die Konfirmierten Kirche mit der Konfirmation nicht in Vergessenheit gerät. Einige von ihnen erklärten sich in den vor der Konfirmation durchgeführten Konfigesprächen bereit, weiterhin Kontakt zu halten und ausgewählte Veranstaltungen aktiv zu begleiten. Darauf freuen wir uns!