Oberzenn - Virnsberg

Heiliges Grab
Bildrechte Marktgemeinde Flachslanden

Am 28.04.2016 waren wir wieder "Gemeinsam Unterwegs". Der Bus war mit 48 Mitreisenden aus den evangelischen Kirchengemeinden, Versöhnungskirche Margetshöchheim und Christuskirche Veitshöchheim, voll besetzt und brachte uns bei gemischtem Frühlingswetter nach Mittelfranken, zunächst in den Ort Oberzenn.

Dort stand das "Blaue Schloss" auf dem Besichtigungsprogramm. Dank unseres rührigen Viererteams konnten auch gehbehinderte ältere Menschen an der schönen Führung teilnehmen. Auch für uns Residenz-Verwöhnte war die Führung durch den Ostflügel des Schloss ein Vergnügen. Nur er kann besichtigt werden. Er enthält einen Bildersaal mit Familienporträts aus dem 17. und 18. Jahrhundert und diverse Repräsentationsräume, die mit Stuckaturen geschmückt sind. Nach einer wunderschönen Fahrt durch die mittelfränkischen Streuobstwiesen in der Nähe der Quellen von Zenn, Aisch und Altmühl und durch lichte ehemalige Hutewälder, erreichten wir die Frankenhöhe Virnsberg mit der imposanten Deutschordensburg.
Hier erwartete uns eine barocke Kostbarkeit, ein sehr gut erhaltenes "Heiliges Grab". Es wurde in den Jahren 1765-1770 erbaut, nachdem Pilgerfahrten und Kreuzzüge ins Heilige Land das Interesse an den originalen Stätten des Heilswirkens Jesus Christus geweckt hatten. Vor dem 30-jährigen Krieg wurden diese vollplastischen Darstellungen geschaffen und erlebten ihre Blütezeit im Barock. Die Virnsberger Darstellung wurde zunächst, jeweils zur Karwoche, in der Kapelle des Deutschordensschlosses , ab 1917 bis in die frühen 60er Jahre in der Pfarrkirche Virnsberg aufgestellt. Nachdem es jahrelang nicht mehr benutzt wurde und, auf einem Boden gelagert, fast in Vergessenheit geriet, steht es seit Ende der 80er Jahre in einem durch die Marktgemeinde Flachslanden eigens hierfür errichteten Museumsneubau. In ihm ist es zur ständigen Besichtigung freigegeben. Anders als in Jerusalem, wo sich die christlichen Konfessionen um das Grab Jesu in der Grabeskirche streiten, soll das Heilige Grab Virnsberg ein Ausdruck echter Ökumene und friedlichen Zusammenlebens sein. Darüber hinaus wird ein kostenloser Fremdenführer gestellt, der uns die Historie der Sehenswürdigkeit eingehend näher brachte.
Gerne hätte er uns auch noch die Dorfkirche erklärt, wir zogen es aber vor, noch für eine kleine Andacht inne zu halten. Ordentlich durchgefroren, wärmten wir uns im nahegelegenen Gasthof "Zum Kreuz", bei bestem fränkischen Essen und Trinken, wieder auf.
Auf der Rückfahrt gab es viel zu erzählen über unseren wahrhaft gelungenen ökumenischen Ausflug, zu dem auch unserer Busfahrer, Andreas Karg von der Fa. Dürrnagel, seinen Beitrag geleistet hat.

An dieser Stelle noch einmal recht herzlichen Dank für Vorbereitung und Durchführung an Barbara Reich-Scholz und Herrn Hauck.